Weine aus Moscato Bianco und Moscato Giallo Trauben stellen zwei unterschiedliche Ausdrucksformen der großen Moscato-Familie dar, die sich durch ihre intensiven und aromatischen Düfte vereinen, sich jedoch in Stil, Tradition und geografischer Verbreitung unterscheiden. Der Moscato Bianco, auch bekannt als Muscat Blanc à Petits Grains, wird hauptsächlich im Piemont angebaut, wo er den berühmten Moscato d'Asti DOCG und Asti Spumante DOCG hervorbringt, süße, prickelnde oder schäumende Weine mit niedrigem Alkoholgehalt und Aromen von Pfirsich, Salbei und weißen Blüten. In Sizilien und Apulien bildet eben diese Rebsorte die Grundlage für hochintensive Dessertweine wie den Moscato di Noto, den Moscato di Siracusa und den Moscato di Trani, die Zuckerreichtum und aromatische Eleganz ausdrücken können.

Der Moscato Giallo hingegen ist vor allem im Nordosten verbreitet, insbesondere in den Regionen Trentino-Südtirol und Venetien. Hier entstehen sowohl süße als auch trockene Weine, obwohl die bekannteste Variante der süße Dessert- oder Meditationswein ist. Moscato Giallo Trentino DOC und Südtiroler Goldmuskateller sind zwei bedeutende Beispiele: duftend, intensiv, mit Noten von kandierten Zitrusfrüchten, süßen Gewürzen und einer ausgleichenden Frische. In den letzten Jahren hat sich auch die trockene Vinifikation beider Sorten verbreitet, besonders interessant wegen der lebhaften Aromatik, die sie trotz fehlender Zuckerreste beibehalten.

Trockene Varianten, seltener aber zunehmend geschätzt, heben das Aromatische der Rebsorte in einem anderen gastronomischen Kontext hervor, insbesondere in Kombination mit würzigen Gerichten oder orientalischen Küchen. Die süßen Varianten, die vom leichten Schaumwein bis zum komplexen Dessertwein reichen, bleiben ein Symbol der italienischen Weintradition, fähig, Territorium und Handwerkskunst mit großer Unmittelbarkeit auszudrücken.